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Sonntag, 19. Dezember 2010

Tanzen

Im Jetzt und eig’nem Hirn gefangen
Im kalten Abgrund neuer Nostalgien
Die uns stutzig machen und befangen
Noch lachten als wir freudig sprangen
durch die Apathien
Jetzt und hier, mit eingefroren’ Herzen
Tanzen wir uns barfuss Frust vom Leib
Lust die bleibt, in immer neue Schmerzen
Zertanzen wir am Abgrund alte Tage
weil ja sonst nichts bleibt
Hier stehen wir, ohne Schild und Schwert
Bis auf den Grund der bloßen Seele, ungeschützt
Ohne schützend Schuhe noch im Eismeer
unter Feuerherd
Und wissen abermals, dass es nichts nützt
Im Hier und dem eig’nen Herz verloren
Taumeln blind wir durch die neuen Tage
Wurden einst doch in das Gestern reingeboren
Um das Heute, Hier und Jetzt zu feiern und zu leben
Doch was bleibt, ist einzig diese Frage
Warum noch verletzbar sein in Hirn und Herz
Warum noch die Schuhe nehmen, sie verbrennen im Seelenfeuer
Das Schwert in eig’ne Wunden treiben; „Hallo, Schmerz?!“
Und dann für Stunden vermissen und vergessen
Unser innerst Ungeheuer
Tanzen, feiern, tanzen; heute, morgen Nacht
Barfuss durch die Hölle laufen, ohne Unterlass
Niemals uns zu fragen, „hat es was gebracht?!“
Weiter laufen, weiterleben, nur im Hier, im Jetzt
Wenn wir etwas wollten, ja dann das
Hirn und Herz, hier im klammen Jetzt
Letzter Frust klebt noch am schweißig’ Leib
Lust, die bleibt, uns weiter hetzt
Alles wird vergehen, selbst die Zeit
So stehen wir hier, ohne Schutz und Scharm
Bis auf den Grund des puren Lebens, unverpackt
Nehen uns im Feuersturm noch in den Arm
Um am Ende zu erfrieren. Einsam. Nackt.

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