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Samstag, 25. Dezember 2010

Leere Blicke

Ein altes stummes Herz hier vor mir liegt
Mit leerem Blick betracht' ich's, schauernd
In den letzten Stunden, ewig dauernd
Schlug's ein einzig Mal. Die Zeit sie siegt

In all den Jahren hat es viel zu viel gepumpt
Nun liegt's hier vor mir, trauernd sterbend
Weil ich weiß, es wird nie wieder gestern werden
Und weil ich nie was sagte ist es nun verstummt

Ich kann, und ja ich will es auch nicht glauben
Dass Tage schon gezählt sind, ehe angebrochen
Dass uns're Schwüre schon gebrochen eh' versprochen
Und dass das letzte Ende vor mir steht, mit leeren Augen

Mein altes treues Herz, komm schlag für mich
Los, pump mir noch den Tropfen Blut durch kalte Venen
Geben wir schon auf, obgleich wir uns noch sehnen?
Was ist denn Leben ohne Herz, und was die Liebe ohne dich?

Freitag, 24. Dezember 2010

Schulterschluss


In Zeiten, in denen Sturm schon mehr als weht,
der Umschwung schon mehr geschehen als gedacht,
schreien wir den letzten stummen Scheißgesichtern,
in die letzten blanken Hirne dieser Zweifler
unsren tiefsten Hass entgegen

Und dass es immer einen geben muss, der nichts versteht
Nichts vollbringt
und nur blockiert!
Doch dass die Zeit des Sturmes kam, und fast vorüber ist
Noch den letzten Bauerntrampel mit sich reißen wird,
mit sich ziehen in sein eigenstes Verderben.
Die letzte Stunde dieses alten Abends hat begonnen
und zerinnt mit jedem Schlag in Unschuldslämmer, wie sie meinen,
Mehr und mehr der Morgen graut
Und mit ihm blut'ge Stille Totgeweihter
Außenseiter!
Ihr verlachten Freaks, formiert euch!
Sammelt euch zu den Legionen,
nicht mehr einzeln, einsam sind wir
schon Millionen, schon millionen Mal gedacht...
Doch jetzt erst haben wir die Leidenschaft
und Möglichkeiten zugleich in unser' eisern Faust vereint,
in unser' gemeinsam Herz und Hirn formiert und noch und nocher
auf die Spitze purer Existenz getrieben!
Um am Ende wird sich niemand wohl mehr zu fragen wagen;
Was sei von diesem Alten übrig nur geblieben?
Steht beisammen,
Stellt euch auf,
Hebt den Kopf und hebt die Faust!
Nicht das erste Mal
Doch das letzte Mal womöglich...

Sonntag, 19. Dezember 2010

Tanzen

Im Jetzt und eig’nem Hirn gefangen
Im kalten Abgrund neuer Nostalgien
Die uns stutzig machen und befangen
Noch lachten als wir freudig sprangen
durch die Apathien
Jetzt und hier, mit eingefroren’ Herzen
Tanzen wir uns barfuss Frust vom Leib
Lust die bleibt, in immer neue Schmerzen
Zertanzen wir am Abgrund alte Tage
weil ja sonst nichts bleibt
Hier stehen wir, ohne Schild und Schwert
Bis auf den Grund der bloßen Seele, ungeschützt
Ohne schützend Schuhe noch im Eismeer
unter Feuerherd
Und wissen abermals, dass es nichts nützt
Im Hier und dem eig’nen Herz verloren
Taumeln blind wir durch die neuen Tage
Wurden einst doch in das Gestern reingeboren
Um das Heute, Hier und Jetzt zu feiern und zu leben
Doch was bleibt, ist einzig diese Frage
Warum noch verletzbar sein in Hirn und Herz
Warum noch die Schuhe nehmen, sie verbrennen im Seelenfeuer
Das Schwert in eig’ne Wunden treiben; „Hallo, Schmerz?!“
Und dann für Stunden vermissen und vergessen
Unser innerst Ungeheuer
Tanzen, feiern, tanzen; heute, morgen Nacht
Barfuss durch die Hölle laufen, ohne Unterlass
Niemals uns zu fragen, „hat es was gebracht?!“
Weiter laufen, weiterleben, nur im Hier, im Jetzt
Wenn wir etwas wollten, ja dann das
Hirn und Herz, hier im klammen Jetzt
Letzter Frust klebt noch am schweißig’ Leib
Lust, die bleibt, uns weiter hetzt
Alles wird vergehen, selbst die Zeit
So stehen wir hier, ohne Schutz und Scharm
Bis auf den Grund des puren Lebens, unverpackt
Nehen uns im Feuersturm noch in den Arm
Um am Ende zu erfrieren. Einsam. Nackt.