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Freitag, 28. Juni 2013

In frühen Jahren

Suche nur nach meinen Worten:
Nach der alten Sprache, meiner letzten,
Wühlen durch Erinnerungsfetzen
an längst verlebten Orten.
Fühle noch das alte Herz;
in meiner alten Brust den alten Rhythmus schlagen
und mich, wie in diesen letzten Tagen
               und schon wieder wird es März…

Oder eben grad ein and´rer Monat, meinetwegen:
Profane Reime (allenthalben) wieder wagen,
Herz auf Schmerz, ganz wie in den frühen Jahren
als wären die Momente nie real gewesen.
Die zwischen uns         zwischen mir;
und die inzwischen zwischen allem stehen,
die wir, doch heute, längst nicht mehr verstehen
Doch waren´s Worte nur. Wir. Heute. Hier.

Hier, nur in den frühen Jahren.
Heute, nur wir selbst geblieben.
Worte bleiben auf den Zungen liegen,
sind auch nicht mehr was sie einst waren.
Spüre noch das alte Herz;
das alte Ich; das alte Hirn; das alte Leben
in einer schön´ren Zukunft, gerade eben:
            Das Versprechen, nur ein schlechter Scherz!

Soll ich also nur noch trauern, heute,
und Atemzug um Zug an damals denken?
Die Gedanken an ein früher nur verschwenden,
denn tatsächlich, ich vermiss die Leute.
Das ist nun dieses Leben, bis hierher;
man lebt, man stirbt; hat sich genähert und entfernt
Und mit der ganzen Zeit Vermissen nur gelernt
Was bleibt? Auf eine Art bleibt es für immer schwer…

Original erschienen bei: http://dornenkrone.wordpress.com/

Mittwoch, 7. September 2011

Nachtregen



Mein Kopf ist leergeschwemmt
Wie nach ´nem endlich endlosem Regen
Wie nach dem lang ersehnten alles zerstörenden Beben
Wie nach der Lawine die dies´ ganze Sehnen einfach mit sich nimmt
Nichts übrig lässt von mir
Mit all meinen abgenutzen Problemen
Meinen Trugbildern, meinen Schemen
Dem Schatten, den ich selbst auf meine Seele projizier´
All dem selbstprovozierten Mist
Der, na klar, immer noch vorhanden ist
Unter schönem Sein
Und dem bisschen Geröll
In den Pfützen noch stinkt
Ich hör ihr Gebrüll
Und ich hör das leise Wimmern
Das mir sagt; es ist nicht vorbei
Die Tränen trocknen und das Lächeln versiegt
Selbst wenn all das unter Oberfläche liegt
Es kommt nach, wird sich wieder erheben
Wieder Teil von mir sein
Und auch Teil von diesem „hier leben“
Wird mich wieder erreichen
Sich in die verdammt gereinigte Seele einschleichen
Ohne Rücksicht zu nehmen
Auf jeden weiteren reinigenden Regen
Lässt sich nicht nochmals verschwimmen
Von ein paar Tropfen Schweiß und einem Eimer voll Tränen
Von ein wenig Hoffnung und dem Mut zum Neuanfang
Dem Mut zum Weitermachen
Und ich will mich dem niemals ergeben
Ich will die Trümmer sehen
Will mich nach Ordnung sehnen
Will Trümmerkind sein, na meinetwegen
Will wieder auf aufgeräumter Oberfläche stehen
Und ja! Will auch unter diese Erde sehen
Vielleicht mal irgendwann irgendwas verstehen
Nichts bereuen davon – Ich will leben!

Dienstag, 30. August 2011

Gehirnsturm



Im Gehrinsturm leise taumelnd
Zwischen Traum und dem Delirium
Angetrunken von den überfüllten Gläsern
Süß´ster Nostalgie und bitterstem Erwachen
Wie lange war die Flucht ins Traumesland
Und wie lang noch, wann bleibt sie stumm
Die schrille stille Stimme, flüsternd?
Ach, wann hör ich Welten wieder lachen?

Strauchelnd in einem Meer aus Herz´ und Hirnen
Zwischen Schlaf und Wirklichkeit
Inmitten eines Meers aus leerem Denken
An alte Zeiten und den Neuanfang
Lass uns nochmal kämpfen mit Gestirnen!
Mit diesem ungeschlagen´ Heer aus Zeit!
Und lass uns einander nochmals schenken
Was diesem Leben fehlt so lang

Im Gehirnsturm sachte schwankend
Kann dies denn schon ein Ende sein?!
Zwischen Jetzt und der Vergangenheit?
Arm in Arm das Glück gegriffen.
Lass uns doch nochmal tanzen, wenn auch wankend
So betrunken von dem schönen Schein
Ohne einzelne Gedanken an die Zeit!
Nein, irgendwie haben wir noch nichts begriffen.

Und so, im letzten Sturme stehend,
Zwischen dir und mir im Untergang,
Inmitten all den Möglichkeiten!
Augen auf, ein Blick auf´s Spiegelbild,
Wir niederkniend, zum Himmel flehend,
Das Gestern möge rasch vergehen. Ach, Neuanfang!
Verspricht mir endlich glücklich´ Zeiten,
Wenn ich es bin, dem an nichts fehlt.

Süßer Duft, versprich es mir
Ich will dir folgen, jetzt und morgen
Einsam sein in deinen Armen
Glücklich sein mit deinem Segen
Bittrer Alltag hier in mir
Vergehe doch mit meinen Sorgen
Hab mit meinem Herz Erbarmen
Und zerstör das Hirn im kalten Regen!

Mittwoch, 12. Januar 2011

Zeiten Wunder

Im Strudel aller Zeiten
Wunder groß und klein in Brand
Liegt der Glauben tot am Straßenrand
Den Wandel zu bereiten

Auf den Dächern dieser Stadt
Sind warme Betten rar geworden
Totgeglaubte Mütter nur am Morden
Wunder finden nicht mehr statt

In den Menschen, auf den Straßen
Wird jeden Tag ein Stück gestorben
Um unser Seelenheil nicht mehr geworben
Unbarmherzig, ohne Maßen


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Samstag, 25. Dezember 2010

Leere Blicke

Ein altes stummes Herz hier vor mir liegt
Mit leerem Blick betracht' ich's, schauernd
In den letzten Stunden, ewig dauernd
Schlug's ein einzig Mal. Die Zeit sie siegt

In all den Jahren hat es viel zu viel gepumpt
Nun liegt's hier vor mir, trauernd sterbend
Weil ich weiß, es wird nie wieder gestern werden
Und weil ich nie was sagte ist es nun verstummt

Ich kann, und ja ich will es auch nicht glauben
Dass Tage schon gezählt sind, ehe angebrochen
Dass uns're Schwüre schon gebrochen eh' versprochen
Und dass das letzte Ende vor mir steht, mit leeren Augen

Mein altes treues Herz, komm schlag für mich
Los, pump mir noch den Tropfen Blut durch kalte Venen
Geben wir schon auf, obgleich wir uns noch sehnen?
Was ist denn Leben ohne Herz, und was die Liebe ohne dich?

Freitag, 24. Dezember 2010

Schulterschluss


In Zeiten, in denen Sturm schon mehr als weht,
der Umschwung schon mehr geschehen als gedacht,
schreien wir den letzten stummen Scheißgesichtern,
in die letzten blanken Hirne dieser Zweifler
unsren tiefsten Hass entgegen

Und dass es immer einen geben muss, der nichts versteht
Nichts vollbringt
und nur blockiert!
Doch dass die Zeit des Sturmes kam, und fast vorüber ist
Noch den letzten Bauerntrampel mit sich reißen wird,
mit sich ziehen in sein eigenstes Verderben.
Die letzte Stunde dieses alten Abends hat begonnen
und zerinnt mit jedem Schlag in Unschuldslämmer, wie sie meinen,
Mehr und mehr der Morgen graut
Und mit ihm blut'ge Stille Totgeweihter
Außenseiter!
Ihr verlachten Freaks, formiert euch!
Sammelt euch zu den Legionen,
nicht mehr einzeln, einsam sind wir
schon Millionen, schon millionen Mal gedacht...
Doch jetzt erst haben wir die Leidenschaft
und Möglichkeiten zugleich in unser' eisern Faust vereint,
in unser' gemeinsam Herz und Hirn formiert und noch und nocher
auf die Spitze purer Existenz getrieben!
Um am Ende wird sich niemand wohl mehr zu fragen wagen;
Was sei von diesem Alten übrig nur geblieben?
Steht beisammen,
Stellt euch auf,
Hebt den Kopf und hebt die Faust!
Nicht das erste Mal
Doch das letzte Mal womöglich...

Sonntag, 19. Dezember 2010

Tanzen

Im Jetzt und eig’nem Hirn gefangen
Im kalten Abgrund neuer Nostalgien
Die uns stutzig machen und befangen
Noch lachten als wir freudig sprangen
durch die Apathien
Jetzt und hier, mit eingefroren’ Herzen
Tanzen wir uns barfuss Frust vom Leib
Lust die bleibt, in immer neue Schmerzen
Zertanzen wir am Abgrund alte Tage
weil ja sonst nichts bleibt
Hier stehen wir, ohne Schild und Schwert
Bis auf den Grund der bloßen Seele, ungeschützt
Ohne schützend Schuhe noch im Eismeer
unter Feuerherd
Und wissen abermals, dass es nichts nützt
Im Hier und dem eig’nen Herz verloren
Taumeln blind wir durch die neuen Tage
Wurden einst doch in das Gestern reingeboren
Um das Heute, Hier und Jetzt zu feiern und zu leben
Doch was bleibt, ist einzig diese Frage
Warum noch verletzbar sein in Hirn und Herz
Warum noch die Schuhe nehmen, sie verbrennen im Seelenfeuer
Das Schwert in eig’ne Wunden treiben; „Hallo, Schmerz?!“
Und dann für Stunden vermissen und vergessen
Unser innerst Ungeheuer
Tanzen, feiern, tanzen; heute, morgen Nacht
Barfuss durch die Hölle laufen, ohne Unterlass
Niemals uns zu fragen, „hat es was gebracht?!“
Weiter laufen, weiterleben, nur im Hier, im Jetzt
Wenn wir etwas wollten, ja dann das
Hirn und Herz, hier im klammen Jetzt
Letzter Frust klebt noch am schweißig’ Leib
Lust, die bleibt, uns weiter hetzt
Alles wird vergehen, selbst die Zeit
So stehen wir hier, ohne Schutz und Scharm
Bis auf den Grund des puren Lebens, unverpackt
Nehen uns im Feuersturm noch in den Arm
Um am Ende zu erfrieren. Einsam. Nackt.